… ok, ganz zu schlimm ist es nun doch nicht und von der Depression bin ich noch ein ganzes Stück entfernt 😉
Das Jahr 2018 war für mich in vielerelei Hinsicht sehr turbulent, sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Oft habe ich mir vorgenommen mich weniger zu stressen, aber geschafft habe ich es irgendwie nie so richtig. Ich sage auch gar nicht, dass mich andere stressen, sondern dass ich oft selbst das Problem bin – mich selbst unter Druck setze und zu hohe Erwartungen habe. Am Ende sitzt man dann aber da und hat auf einmal keine Lust mehr. Es fehlt die Kreativität, die Energie, die Inspiration.
In den letzten Wochen bin ich immer wieder auf Beiträge gestoßen, die mich zum nach- bzw. umdenken bewogen haben: zum einen der Podcast von Karin (aka CONSTANTLY K), wo sie davon berichtet, dass sie einen Punkt erreicht hatte, wo sie einfach ihre Leichtigkeit verloren hatte und zum anderen der Blogpost von Nina (aka BERRIESANDPASSION), die einfach mal vier Wochen offline ist und sich eine Auszeit auf Sri Lanka gönnt – finde ich toll!!
Die letzten Tage des Jahres 2018 habe ich mir ebenfalls für über eine Woche ein kleine Social Media Auszeit gegönnt, aber ich muss gestehen, an den Tagen wo es ruhiger war, habe ich mich immer wieder erwischt, trotzdem auf Instagram herum zuscrollen, was mich echt geärgert hat – weil es mir ein weiteres mal vor Augen geführt hat, wie abhängig wir eigentlich alle mitterweile von dieser App sind…
Ich weiß es klingt absolut lächerlich, aber irgendwie hat man im Hintegrund dann auch diese Angst: „Ja nicht zu lange offline sein, weil irgendwann ist man dann mal weg vom Fenster!“. Gut, ich war gerade mal etwas länger als eine Woche offline, noch dazu in einer Zeit, die sowieso ruhiger ist, aber trotzdem ist das Blogger-Business in den letzten paar Jahren einfach härter und noch verbissener geworden.
Als ich im Herbst 2016 meinen Blog gründete, war das für mich alles eher just for fun neben dem Studium, auf Instagram war ich zu dem Zeitpunkt (bzw. schon seit 2011) sehr aktiv. Erst im Laufe des Jahres 2017 hat sich das Ganze dann eher in einer professionellere Richtung bewegt. Das war auch das Jahr, wo ich erstmals ziemlich an meine Grenzen gestoßen bin und zweimal mit Antibiotikum und Mandelnentzündung für jeweils über eine Woche ausfiel (inklusive Kreislaufkollaps auf offener Straße).
Erst nach dem Frühjahr 2018, wo ich mein Jus-Studium abgeschlossen hab, war ich zum ersten mal richtig „Vollzeit-Bloggerin“ – allerdings auch nur für ziemlich genau ein halbes Jahr, denn dann ging schon die Gerichtspraxis los. Auch da hab ich schon nach kürzester Zeit gemerkt, dass mein Körper einfach unter der Doppelbelastung leidet, schon am Ende der zweiten Woche war ich krank.
Es war neben der Uni nicht immer leicht alles unter einen Hut zu bringen, denn Jus ist nunmal kein Studium, dass man so ganz nebenbei machen kann. Das positive war aber, dass ich hier trotzdem relativ flexibel war und auch mal spontan auf Pressereise fliegen oder Shootings einschieben konnte. Alles Sachen, die jetzt durch die Gerichtspraxis verkompliziert wurden – bei Pressereisen muss ich erstmal Urlaub beantragen und hinsichtlch Shootings kann ich nur am Wochenende Content produzieren, denn unter der Woche ist es nunmal leider dunkel wenn ich nach Hause komme (ich sehne schon die Umstellung auf Sommerzeit heran ;-)). Ist das Wetter am Wochenende mies, dann heißt es Pech gehabt. „Private“ Urlaubstage kann und mag ich mir kaum nehmen, da ich ja im vorhinein icht weiß, was noch alles an Pressereisen und Shootings auf mich zu kommt, wo ich dann eben einen frei brauche.
Ich merke, dass ich selbst in Situationen, wo ich eigentlich entspannt sein könnte, alles andere als entspannt bin und schon beim planen meiner nächsten Schritte bin. Jedes mal wenn wir Abends auf der Couch vor dem TV liegen, bringe ich meinen Freund schon fast zur Weißglut, weil ich einfach so unruhig bin und es nicht schaffe, wirklich einmal „ruhig“ da zu liegen. Etwas, was mich selbst sehr ärgert, weil ich es wirklich aktiv ändern will, aber aktuell noch nicht weiß WIE.
Time is money.
Stress ist in der heutigen Zeit irgendwie schon zu einer Art „Lifestyle“ geworden – traurig aber wahr. Jeder ist immer super busy (ich nehme mich da selbst auch nicht aus), weil „time is money“ und kaum gönnt man sich eine kurze Verschnaufpause und merkt aber, was die anderen alles machen, hat man wieder ein schlechtes Gewissen. Denn während man auf der Couch liegt, könnte man ja stattdessen schon wieder die Dinge X, Y, Z erledigen.
Mich ärgert es, dass ich mich selbst auch immer mit anderen vergleiche. Beispielsweise jetzt, wo ich quasi zwei Vollzeitjobs nebeneinander ausübe und dann höre, wie Leute jammern, die „nur“ einen Job haben, wo ich mir dann denke, ich muss jeden Tag nach der Arbeit noch am PC sitzen und die meiste Zeit auch meine Wochenenden opfern, noch ein paar Monate vorher hatte ich daneben mein Jus-Studium. Ich bin ehrlich – hasse es, dass ich so denke, aber es ist nunmal leider so. Dabei finde ich es ja super, wenn Leute sich nicht stressen oder aus der Ruhe bringen lassen und auch einmal NEIN sagen können.
(und wirklich Hut ab vor allen, die das Bloggen neben ihre Vollzeitjob ausüben!!)
Wie ich das Thema Stress im neuen Jahr ändern will? Ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht. Ich möchte auf jeden Fall bei privaten Reisen mehr offline sein und immer wieder kleine Auszeiten gönnen, denn Fotos hochladen kann man auch nach dem Urlaub. Ich habe im Jahr 2018 zwei Kurzurlaube gehabt, wo ich kein einziges Foto gepostet habe – weder in meinen Feed, noch in meine Story und ich sag es euch, es war wirklich herrlich erholsam!!
Beziehungsweise auch einfach mehr im Moment leben und nicht alles in Bildern festhalten – wir verbringen eh schon genug Zeit online, es muss doch möglich sein, eine tolle Zeit zu verbringen, ohne alles bis ins kleinste Detail am Handy festzuhalten.
Ich möchte versuchen mich selbst weniger zu stressen, auch hinsichtlich Blogposts oder Bildern, da ich selbst merke: umso mehr ich mich unter Druck setze, desto mehr leidet meine Kreativität darunter. Daher – lieber wenig Content, aber dafür guten 😉
Ein weiterer Punkt, den ich im Jahr 2019 unbedingt umsetzen will, da er für mich beim Thema Stressreduktion eine wichtige Rolle spielt: ich möchte wieder mit dem Klavier spielen beginnen. Ich habe bereits 8 Jahre gespielt und dann durch meinen Umzug nach Wien aufgehört. In meiner alten Wohnung war leider kein Platz für ein Klavier, aber ich habe immer gesagt: sobald ich umgezogen bin und ich mehr Platz habe, werde ich wieder beginnen. Denn Klaviermusik ist eines der Dinge, die mir WIRKLICH helfen abzuschalten und mich zu entspannen. Deswegen läuft beim arbeiten auch immer meine Playlist von Ludovico Einaudi, da ich so am produktivsten bin 🙂
… trotzdem bin ich unendlich dankbar, dass ich das, was ich liebe, als meinen Beruf ausüben kann und für all die Dinge, die ich dadurch erlebe kann – die nunmal ohne eine tolle Community wie euch nicht möglich wären! ♥
Ten years from now you’ll laugh at
whatever’s stressing you out today.
So why not laugh now?
xoxo