FREUND ODER FEIND!?

Schon lange geistert mir über dieses Thema im Kopf herum. Gleich vorweg: mit diesem Blogpost möchte ich niemanden persönlich angreifen, dies ist lediglich meine Meinung bzw. Wahrnehmung.

Die sozialen Medien sind voll mit Beiträgen über „Girlboss“, gegenseitiger Support, Zusammenhalt, bla bla bla – nur ich frag mich immer, wo das bitte zu finden ist?
Was meine Menschenkenntnis betrifft, habe ich wohl selten so viel dazu gelernt wie dieses Jahr – wer Anfangs noch lieb und nett war, entpuppte sich schnell mal als „Feind“ (um es ein wenig überspitzt zu formulieren) – bei dem einen oder anderen Bloggerevent hat man vielleicht noch nett geplaudert und schon beim nächsten mal wird man nicht mal mehr gegrüßt bzw. erfährt dann wieder um ein paar Ecken, was so über einen erzählt wird. Oder bekommt von vornherein – ohne Grund – nur Ablehnung und Abfälligkeit zu spüren (manchmal würde ich echt gerne wissen, was bei gewissen Leuten im Kopf so vorgeht).

In der Oberstufe war ich in einer reinen Mädchenklasse – 27 Mädchen und das fünf Jahre lang. Es ist ja Fakt, dass es einfach problematisch ist, wenn „viele Frauen auf einem Haufen“ sind. Danach ist man definitiv abgehärtet, so schnell schockiert mich also nichts mehr – dachte ich zumindest!
Am Anfang war ich wohl auch noch etwas naiv, weil der Altersdurchschnitt in der Bloggerszene ja doch „etwas“ höher war als in der Schule, doch so kindisch und primitiv ging es nicht mal bei uns in der Schule zu.

Da wird gehatet, als gebe es kein Morgen:
Warum hat Bloggerin A die Kooperation bekommen? Ich pass doch viel besser zu der Marke!„.
Schau dir die an, die lässt doch eh alles machen!“ (sagt die, die selbst zum Beauty-Doc geht).
Mein Highlight war aber definitiv, als Bloggerin A vor dem Kunden (sorry, aber unprofessioneller geht’s wohl kaum) über Bloggerin B geschimpft und am nächsten Tag B’s Fotos wieder mit zig Herzchen versehen hat. Tja, was soll man da noch sagen!?

Leider habe ich mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass bei den sogenannten „Bloggerfreundschaften“ eher darauf geachtet wird, von wem man am besten profitieren kann bzw. wer gute Kontakte hat und dass man mit dem Thema Vertrauen sehr vorsichtig umgehen muss.
Vor allem ist man sehr schnell austauschbar – einst noch gut befreundet mit Bloggerin A, lernt diese plötzlich Bloggerin B kennen, die wohl noch mehr Follower und bessere Kontakte hat und schon ist man Weg vom Fenster.
Ich bin eigentlich ganz froh, dass in meinem engsten Freundeskreis nicht viele Blogger zu finden sind – denn wer hat schon Lust, dass sich dann auch in der Freizeit alles nur rund um’s bloggen dreht?! Irgendwann braucht man auch mal Phasen, wo man das Handy bewusst weglegt (ich kann euch gar nicht sagen, wo froh ich bin, dass mein Freund mit Instagram nichts am Hut hat, das wäre mir viel zu anstrengend).
Außerdem muss ich gestehen, dass ich mich momentan von den ganzen Blogger-Events etwas distanziere – zum Einen weil bei mir privat einfach viel los ist und andererseits habe ich einfach keine Lust auf den künstlichen Smalltalk, wissend, dass kaum dreht man jemand den Rücken zu, schon wieder über Einen geschimpft wird. Viel lieber verbringe ich die Zeit mit meinem Liebsten oder mit echten Freunden – oder auch einfach gerne alleine mit NETFLIX auf der Couch 😉

Ich finde es wirklich schade, dass ein „Miteinander“ so selten möglich ist und sich alle als Konkurrentinnen sehen. Generell gönnt man heutzutage kaum einander etwas. Das sind dann die Momente, wo ich so froh bin, dass ich mein Studium hab und ich nicht auf das Bloggen „angewiesen“ bin, sondern ich auch jederzeit etwas anderes machen kann.

Wie steht ihr zu diesem Thema? Ich freu mich auf eure Meinungen 🙂

xoxo
Julia Gaigg - Signature